Seit Anbeginn der Geschichte bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts bestand das bekannte Universum aus nur acht Körpern:
Erde
Sonne
Mond
Merkur
Venus
Mars
Jupiter
Saturn
sowie die festen oder Fixsterne. Dabei handelt es sich um die, welche leicht ohne optische Hilsmittel zu sehen sind. In Europa war das Ptolemäische Weltbild vorherrschend, bei dem sich die Erde in der Mitte befindet und sich die anderen Körper um diese drehen.
1610 richtete Galileo als erster ein Teleskop auf den Himmel und das Universum explodierte. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wurden neun neue Körper entdeckt und die heliozentrische Theorie von Kopernikus wurde weitgehend akzeptiert. Die Anzahl der bekannten Körper hatte sich auf 17 mehr als verdoppelt:
Kallisto 1610 Galileo
Europa 1610 Galileo
Ganymed 1610 Galileo
Io 1610 Galileo
Titan 1655 Huygens
Iapetus 1671 Cassini
Rhea 1672 Cassini
Dione 1684 Cassini
Tethys 1684 Cassini
Lediglich fünf neue Körper (abgesehen von Kometen) wurden im Verlauf des 18. Jahrhunderts entdeckt (allesamt durch William Herschel), wodurch die Gesamtzahl auf 22 anstieg:
Uranus 1781 Herschel
Oberon 1787 Herschel
Titania 1787 Herschel
Enceladus 1789 Herschel
Mimas 1789 Herschel
Die Anzahl der bekannten Körper im Sonnensystem stieg während des 19. Jahrhunderts durch die Entdeckung der Asteroiden (464 davon waren bis 1899 bekannt) dramatisch an, aber lediglich neun weitere größere Körper wurden entdeckt. Die Anzahl der Hauptkörper stieg auf insgesamt 31 an (knapp doppelt so viele als am Ende des 17. Jahrhunderts):
Neptun 1846 Adams, Le Verrier
Triton 1846 Lassell
Hyperion 1848 Bond
Ariel 1851 Lassell
Umbriel 1851 Lassell
Phobos 1877 Hall
Deimos 1877 Hall
Amalthea 1892 Barnard
Phoebe 1898 Pickering
In den ersten drei Vierteln des 20. Jahrhunderts wurden 13 weitere Körper (sowie tausende Kometen und Asteroiden) entdeckt und erhöhten die Gesamtzahl auf 43:
Himalia 1904 Perrine
Elara 1905 Perrine
Pasiphae 1908 Melotte
Sinope 1914 Nicholson
Pluto 1930 Tombaugh
Carme 1938 Nicholson
Lysithea 1938 Nicholson
Miranda 1948 Kuiper
Nereid 1949 Kuiper
Ananke 1951 Nicholson
Janus 1966 Dollfus
Leda 1974 Kowal
Charon 1978 Christy
27 weitere kleine Monde wurden mit Hilfe der beiden Voyager-Sonden entdeckt:
Adrastea 1979 Jewitt
Metis 1979 Synnott
Thebe 1979 Synnott
Epimetheus 1980 Walker
Atlas 1980 Terrile
Calypso 1980 Pascu u.a.
Helene 1980 Laques u.a.
Pandora 1980 Collins u.a.
Prometheus 1980 Collins u.a.
Telesto 1980 Reitsema u.a.
Puck 1985 Voyager 2
Belinda 1986 Voyager 2
Bianca 1986 Voyager 2
Cordelia 1986 Voyager 2
Cressida 1986 Voyager 2
Desdemona 1986 Voyager 2
Juliet 1986 Voyager 2
Ophelia 1986 Voyager 2
Portia 1986 Voyager 2
Rosalind 1986 Voyager 2
Despina 1989 Voyager 2
Galatea 1989 Voyager 2
Larissa 1989 Voyager 2
Naiad 1989 Voyager 2
Proteus 1989 Voyager 2
Thalassa 1989 Voyager 2
Pan 1990 Showalter
Dutzende weiterer kleiner Monde wurden in den letzten Jahren mit großen erdgebundenen Teleskopen und CCD-Kameras entdeckt. Heutzutage sind über 100 bekannt; siehe die Seite der Jet Propulsion Labs für mehr Dateils.
Eine kleine Datenbank mit Informationen zu verschiedenen Objekten im Sonnensystem (Planeten, Monden und Kometen) bietet das Space Science Data Center (SSDC). Es handelt sich hierbei um eine chronologische Zusammenfassung von diversen astronomischen Begebenheiten und Forschungsergebnissen rund um das Thema Sonnensystem. Zu den behandelten Objekten gehören die Sonne, die Planeten Merkur, Erde, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun sowie weitere Entdeckungen des Sonnensystems. Eine Vielzahl von Archiven stellt umfangreiches Bildmaterial der entdeckten Objekte und Phänomene zur Verfügung.
Die Architektur unseres Sonnensystems ist einmalig. Zumindest dachte man bisher so. Auf der Suche nach neuen Sonnen- und Planetensystemen sowie ähnlichen chronologischen Entstehungsmodellen wurden Wissenschaftler fündig. Erstmals fanden Weltraumforscher der NASA ein Planetensystem, das unserem Sonnensystem sehr ähnlich ist. In einer Umlaufbahn des 41 Lichtjahre entfernten Sternenobjektes 55 Cancri wurde ein kleiner Planet entdeckt, der in etwa derselben Entfernung um den Stern kreist wie Jupiter um unsere Sonne. Diese Entdeckung ist bisher einmalig und unserem System qualitativ ebenbürtig.
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