Planetarische Raumsonden
Die folgende Liste enthält nur eine Auswahl an
Raumfahrzeugen, die für die Erkundung des Planetensystems von
Interesse sind. Sie ist weit davon entfernt, einen vollständigen
Überblick zu geben (mehr siehe unten).
Vieles des Folgenden wurde von sci.space
FAQ übernommen.
Vergangene Missionen
- Luna 2
- Schlug auf der Oberfläche des Mondes auf
1959 (UdSSR)
- Luna 3
- Erste Fotos der erdabgewandten Seite des Mondes
1959 (USSR)
- Mariner 2
- Erster erfolgreicher Versuch eines Fluges an der
Venus vorbei im Dezember 1962. Die
Sonde kehrte mit Informationen zurück, die bestätigten,
daß die Venus eine sehr heiße (800 Grad Fahrenheit, heute
korrigiert zu 900 ° F.) Welt mit einer wolkenverhangenen
Atmosphäre ist, die sich hauptsächlich aus Kohlendioxid
zusammensetzt.
- Mariner 3
- Startete am 5. November 1964, ging aber verloren, als die
Schutzhülle sich beim Eintritt in den Raum nicht löste. Ohne
die Möglichkeit, Energie vermittels Sonnenkollektoren aufzunehmen,
starb die Sonde, als die Batterien leer waren, und befindet sich heute
in einer Umlaufbahn um die Sonne. Ursprüngliche Aufgabe war eine
Mars Passage zusammen mit Mariner 4.
- Mariner 4
- Die Schwesternsonde von Mariner 3 erreichte den
Mars 1965 und machte die ersten Aufnahmen
(insgesamt 22) von der Marsoberfläche aus der Nähe, als sie
den Planeten passierte. Die Sonde entdeckte eine verkraterte Welt mit
einer Atmosphäre, die wesentlich dünner war, als man gedacht
hatte. Viele Wissenschaftler schlossen aus diesen einstweiligen
Aufnahmen, daß Mars sowohl im geologischen wie auch biologischen
Sinne eine tote Welt ist.
- Mariner 9
- Mariner 9, die Schwesternsonde von Mariner 8, welche nicht starten konnte,
wurde 1971 der erste künstliche Satellit des
Mars. Sie lieferte Informationen über den
Roten Planeten, die keine Sonde bis dato sandte, und enthüllte
dabei riesige Vulkane auf der Marsoberfläche sowie gigantische
Schluchtensysteme und den Beweis, daß dereinst über den
Planeten Wasser geflossen sein muß. Sie machte auch die ersten
feinen Nahaufnahmen der beiden kleinen Marsmonde,
Phobos und
Deimos.
- Apollo
- 6 bemannte Landungen 1969-72 auf dem Mond, die
Bodenproben mitbrachten (die siebte Landung, Apollo 18, wurde aus
politischen Gründen storniert).
- Luna 16
- Automatisierte Sonde, die 1970 Bodenproben vom
Mond brachte (UdSSR)
- Pioneer 10 und Pioneer 11
- Pioneer 10 war die erste Sonde, die 1973 den
Jupiter passierte. Pioneer 11 folgte 1974,
die das erste Raumfahrzeug war, das anschließend 1979
zusätzlich noch den Saturn besuchte. Die
Pioneers wurden entworfen, um die Fähigkeiten von
Raumsonden zu testen, den Planetoidengürtel und das Magnetfeld
des Jupiter zu kreuzen. Der Planetoidengürtel war weiter kein
Problem, aber sie wurden fast von Ionen gebacken, die in Jupiters
Magnetfeld gefangen waren. Die gewonnenen Informationen waren
entscheidend für den Erfolg der
Voyagermissionen.
- Die RTG-Stromversorgung von Pioneer 11 ist
heute tot. Den letzten Kontakt zur Erde hatte sie im November 1995.
Pioneer 10 arbeitet (gerade) noch, wird aber wegen Budgetkürzungen
nicht mehr weiter verfolgt. Die letzten Daten von ihr wurden am 31
März 1997 empfangen. Beide bewegen sich weiter auf die Tiefen des
Alls zu, die ersten Sonden, die dieses Unterfangen unternehmen.
- Als erste Raumfahrzeuge, die das Sonnensystem verlassen sollten, tragen
Pioneer 10 & 11 eine grafische Mitteilung in Form von mit Gold
verzinkten Plaketten, die fest am Rumpf angebracht sind.
- Mariner 10
- Nutzte die Anziehungskräfte der Venus, um
1974 Merkur zu erreichen. Die Sonde sandte
die ersten ultravioletten Nahaufnahmen der Venerischen Atmosphäre
und enthüllte dabei bis dato unbekannte Details der
Wolkenhülle sowie die Grundlagen für die Erkenntnis,
daß das innere Wolkensystem den gesamten Planeten in vier
Erdentagen umrundet. Mariner 10 unternahm schließlich 1974 und
1975 drei Passagen an Merkur vorbei, bevor der Antrieb der
Steuerdüsen ausging. Die Sonde enthüllte Merkur als schwer
verkraterte Welt mit einer weitaus größeren Masse als
erwartet. Dies könnte darauf hinweisen, daß Merkur einen
Eisenkern besitzt, der bis zu 75 Prozent des gesamten Planeten
umfaßt.
- Venera 7
- Erste Sonde, die 1970 Daten über die Oberfläche eines anderen
Planeten (Venus) übertrug.
- Venera 9
- Weiche Landung auf der Venus, 1975 Bilder der
Oberfläche (UdSSR). Dies war das erste Raumfahrzeug, das auf einem
anderen Planeten gelandet war.
- Pioneer Venus
- 1978; Orbiter mit vier atmosphärischen Sonden; machte die erste
Landkarte mit guter Qualität von der Oberfläche der
Venus.
- Viking 1
- Viking 1 startete am 20. August 1975 von Cape Canaveral, Florida, aus
vermittels einer TITAN 3E-CENTAUR D1 Rakete. Die Sonde trat am 19. Juni
1976 in eine Umlaufbahn um den Mars
ein und setzte einen Landeroboter ab, der am 20. Juli 1976 auf den
westlichen Hängen der Chryse Planitia aufsetzte. Er begann bald
mit seiner programmierten Suche nach marsianischen Mikroorganismen (es
wird heute noch debattiert, ob er welche gefunden hat) und sandte
unglaubliche Farbpanoramen seiner Umgebung an die Erde. Eine der
resultierenden Erkenntnisse war, daß der Himmel nicht, wie
ursprünglich angenommen, dunkelblau, sondern vielmehr rosa war
(die Rosafärbung geht dabei auf Reflexionen an roten Staubpartikeln
in der dünnen Atmosphäre zurück). Der Landeroboter setzte
in einem Gebiet auf, in dem sich roter Sand und Felsen so weit
erstrecken, wie das Kameraauge reichte.
- Viking 2
- Viking 2 wurde am 9. September 1975 gestartet und erreichte eine
Umlaufbahn um den Mars am 7. August 1976. Das
Landemodul setzte am 3. September 1976 in den Utopia Planitia auf. Es
erfüllte im wesentlichen dieselben Aufgaben wie das
Schwesterfahrzeug, mit Ausnahme des funktionstüchtigen
Seismographen, der ein Marsbeben aufzeichnete.
- Die letzten Daten von Viking (Lander 1) wurden am 11. November 1982 zur
Erde gesandt. Die Controller am JPL versuchten sechseinhalb Monate lang
vergeblich, den Kontakt zum Lander 1 wieder herzustellen. Die gesamte
Mission fand am 21. Mai 1983 ein Ende.
- Interessante Randbemerkung: Der Viking 1 Lander wurde zu Ehren des
verstorbenen Chefs des Teams, das die Verantwortung für die
Fotoaufnahmen trug, in Thomas A. Mutch Memorial Station umbenannt. Das
National Air and Space Museum in Washington D.C. wurde mit der
Aufbewahrung der Mutch-Station-Gedenktafel betraut, bis die erste
bemannte Marsexpedition diese Tafel anbringen können wird.
- Voyager 1
- Voyager 1 (Bild ganz oben) startete am 5. September 1977 und passierte
den Jupiter am 5. März 1979 und den
Saturn am 13. November 1980. Voyager 2
startete am 20. August 1977 (vor Voyager 1) und passierte den Jupiter
am 7. August 1979, den Saturn am 26. August 1981, den
Uranus am 24. Januar 1986 und den
Neptun am 8. August 1989. Voyager 2 nutzte
dabei eine Konstellation aus, die nur alle 189 Jahre einmal auftritt,
um sich von einem äußeren Planeten zum nächsten katapultieren
zu lassen. Voyager 1 hätte, grundsätzlich, auch noch
Pluto ansteuern könne, aber JPL entschied
sich für eine sichere Annäherung an
Titan.
- Zwischen diesen beiden Sonden entwickelte sich unser Wissen über
die vier Großen Planeten, ihre Monde und ihre Ringe immens.
Voyager 1 & 2 entdeckten, daß Jupiter eine komplizierte
atmosphärische Dynamik aufweist, mitsamt Blitzen und
Auroren. Drei neue Monde wurden entdeckt.
Zwei der bedeutendsten Überraschungen waren zum einen, daß
Jupiter Ringe besitzt, und daß Io aktive,
schweflige Vulkane besitzt, mit bedeutenden Auswirkungen auf die
Magnetosphäre des Jupiter.
- Als die beiden Sonden den Saturn erreichten, entdeckten sie über
1.000 Unterringe sowie sieben Monde, inklusive der vorhergesagten
hütenden Monde, die
die Ringe stabilisieren. Im Verhältnis zum Wetter auf Jupiter war
das auf Saturn ausgesprochen zahm: Gewaltige Jetstreams mit geringen
Schwankungen (ein 33 Jahre alter Weißer Fleck ist bekannt).
Titans Atmosphäre war diesig.
Mimas Erscheinung war erschreckend: Ein
riesiger Einschlagskrater gab ihm den Anschein eines Toten Sterns. Die
große Überraschung lag hier bei den seltsamen Aspekten der
Ringe. Verflechtungen, Knoten und Schleifen waren sowohl unerwartet wie
auch schwer zu erklären.
- Voyager 2
- Voyager 2 setzte, dank heldenhafter Konstruktions- und
Programmierungsanstrengungen, seine Mission bis zu
Uranus und Neptun
fort. Uranus wirkte höchst einheitlich. Eine der
Auffälligkeiten war, daß die magnetische Achse schief auf
der selbst schon völlig schräg stehenden Rotationsachse stand,
was Uranus eine sehr eigentümliche Magnetosphäre verleiht.
Vereiste Kanäle fand man auf Ariel, und
Miranda besaß einen bizarren
Fleckenteppich unterschiedlicher Gelände. Zehn Monde und ein
weiterer Ring wurden entdeckt.
- Im Gegensatz zu Uranus stellte sich Neptun als mit ausgesprochen aktivem
Wetter ausgestattet heraus, inklusive verschiedener Wolkenerscheinungen.
Die Ringbögen stellten sich als helle Stücke eines einzelnen
Ringen heraus. Zwei weitere Ringe und sechs andere Satelliten wurden
gefunden. Neptuns magnetische Achse stand ebenfalls schief.
Triton hatte eine eigenartige Erscheinung und
besitzt Geysire (was ist eigentlich bei 38K = 235 °C
flüssig?).
- Wenn keine unvorhergesehenen Fehler auftreten, werden wir die
Kommunikation mit beiden Sonden bis in das Jahr 2030 aufrecht erhalten
können. Beide Voyagers haben genügend Hydrazintreibstoff --
Voyager 1 verfügt über genügend Antrieb bis 2040 und
Voyager 2 bis 2034. Limittierender Faktor sind dabei die
RTGs (radio-isotope Thermalgeneratoren).
Der Energieausstoß der RTGs fällt dabei langsam jedes Jahr
ab. 2000 werden sie über nicht mehr genug Energie für das
UVS-Instrument (das Ultraviolettspektrometer) besitzen. Bis 2010 wird
die Energie soweit abgefallen sein, daß nicht mehr alle Feld- und
Partikelmeßinstrumente gleichzeitig betrieben werden können.
Ein Energiesparplan wird dann greifen, wenn manche der
F&P-Instrumente an- und andere abgeschaltet werden. Die Sonde kann
auf diese Weise zehn weitere Jahre überstehen, und danach wird die
Energieversorgung so schwach sein, daß die Sonde nicht mehr
versorgt werden kann.
- Vega
- Internationales Projekt VENUS-HALLEY, startete 1984, trug einen
Venus-Orbiter sowie ein Landefahrzeug und vollzog eine Passage am
Halleyschen Kometen.
- Phobos
- Zwei Sonden wurden 1988 von der UdSSR gestartet. Eine scheiterte spurlos.
Ein paar Bilder wurden von der anderen empfangen, bevor auch diese
fehlschlug.
- Giotto
- Giotto wurde am 2. Juli 1985 von der Ariane-1 aus durch die ESA gestartet
und näherte sich am 13. März 1986 an den Kern des
Halleyschen Kometen bis auf 540 km
± 40 km an. Die Sonde trug zehn Instrumente inklusive einer
Farbkamera und sandte Daten zur Erde bis kurz vor der nächsten
Annäherung, als die Verbindung vorübergehend abbrach. Giotto
wurde von Staubpartikeln mit hoher Geschwindigkeit beschädigt und
kurz darauf in eine Art Winterschlaf versetzt.
- Im April 1990 wurde Giotto reaktiviert. Drei der Instrumente bewiesen
komplette Funktionstüchtigkeit, vier waren teilweise
beschädigt, aber noch brauchbar, und der Rest mitsamt der Kamera
war unbrauchbar. Am 2. Juli 1990 vollzog Giotto eine nahe
Annäherung an die Erde und wurde zu einer erfolgreichen Passage
am Kometen Grigg-Skjellerup am 10. Juli 1992 weitergesandt.
- Clementine
- Eine gemeinsame Mission der Ballistic Missile Defense Organization
(vormals SDIO) und der NASA zur Erprobung von Sensoren, die Lawrence
Livermore für die BMDO entwickelt hatte. Die Sonde, gebaut vom
Naval Research Lab, startete am 25. Januar 1994 in eine 425 km bis 2950
km entfernte Umlaufbahn um den Mond zu einer
zweimonatigen Kartographierungsmission. Die Instrumente an Bord,
inklusive UV- und IR-Kameras sowie ein
Lidar, sollten Höhenvermessungen an
den mittleren Längengraden des Mondes
vornehmen. Anfang Mai sollte die Sonde die Umlaufbahn um den Mond
verlassen und zu einer Passage am
Asteroiden 1620 Geographos aufbrechen, aber
eine Fehlfunktion vereitelte dieses Unterfangen.
- Nichtsdestotrotz erlangte die Bodenkontrolle wieder die Herrschaft
über die Sonde. Zur Zeit wird über mögliche
zukünftige Missionen nachgedacht.
- Mars Observer
- Marsorbiter, trug unter anderem eine Kamera mit einer Auflösung von
1,5 m pro Bildpunkt. Startete mit einer Titan III/TOS Rakete am 25.9.92.
Der Kontakt mit MO ging am 21.8.93 verloren, als er sich gerade auf den
Eintritt in eine Umlaufbahn um den Mars vorbereitete. Die Sonde wurde
abgeschrieben. Mars Global Surveyor, eine
Ersatzmission, um die meisten wissenschaftlichen Ziele der MO-Mission
zu erreichen, ist im November 1996 geplant (s.u.).
- Magellan
- Nach dem Start im Mai 1989 hat Magellan 98% der Oberfläche der
Venus mit einer Auflösung von weniger als
300 Metern vermessen und eine umfassende Karte des Gravitationsfeldes
des Planeten erstellt, die 95% des Planeten umfaßt. Vor kurzem
vollzog Magellan ein 80-Tage-Programm, um seine Umlaufbahn abzusenken
und abzurunden, indem er den Luftwiderstand der Atmosphäre bei
leichter Absenkung ausnutzte. Magellan hat zwischenzeitlich die
Radarvermessung und Gravitationsdatenaufnahme abgeschlossen. Im Herbst
1994, kurz bevor die Sonde wegen Verschlechterungen an den
Sonnenkollektoren ihren Dienst versagt hätte, wurde Magellan
absichtlich in die Atmosphäre der Venus hinabgeschickt, um
weitere Techniken zu studieren, mit denen man in Zukunft für
kommende Missionen Treibstoff sparen könnte, indem man eben diesen
Luftwiderstand ausnutzt.
- Galileo
- Jupiter Orbiter und atmosphärische Sonde. Er hat umfangreiche
Studien der Jupitermonde angestellt, und die Sonde wurde bereits in
die Atmosphäre hinabgelassen, um uns die ersten direkten
Informationen über das Innere des Gasriesen zu liefern.
- Außerdem hat Galileo die ersten Bilder von zwei Asteroiden,
951 Gaspra und 243 Ida,
während des Transits zum Jupiter übermittelt. Er hat ebenfalls
Bilder des Einschlags des Kometen SL9 auf dem
Jupiter geliefert, die er aus seiner außerordentlich
günstigen Stellung aufgenommen hat.
- Am 21. September 2003 wurde Galileo vorsätzlich in die Jupiteratmospäre
gestürzt, um sicher zu vermeiden, daß die Sonde auf Europa
aufschlagen und dort eventuell vorhandenes Leben kontaminieren kann.
- Mars 96
- Großer Orbiter mit verschiedenen Landefahrzeugen, vormals bekannt
als Mars 94. Der Start schlug am 17. November 1996 fehl (die Mars 96
Mission wurde dann für eine Weile in Mars 98 umgetauft und
letztendlich storniert).
- Pathfinder
- Der Mars Pathfinder (vormals bekannt als Mars Environmental Survey, oder
MESUR, Pathfinder) ist die zweite planetarische
Low-Cost-Entdeckungsmission der NASA. Die Mission besteht aus einem
stationären Ladegerät und einem als Sojourner bekannten
Oberflächenfahrzeug. Die Mission dient hauptsächlich
der Demonstration der Durchführbarkeit von Billig-Landungen und
Erkundungen der Marsoberfläche. Dieses Ziel dürfte
durch Tests der Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und der Ladestation,
zwischen der Station und der Erde sowie durch Tests der
Aufnahmegeräte und Sensoren erreicht werden.
- Die wissenschaftlichen Ziele umfassen die Erforschung der
Atmosphäreneintrittsphysik, sowie Weitwinkel- und
Nahaufnahmen mit dem Hauptaugenmerk auf einer Charakterisierung der
Marsumwelt für spätere Erkundungen. Die Sonde wird in die
Marsatmosphäre ohne vorherigen Umlauf um den Planeten eintreten
und unter Zuhilfenahme von Fallschirmen, Raketen und Airbags landen,
wobei sie auf ihrem Weg durch die Atmosphäre Luftmessungen
vornimmt. Vor der Landung wird die Sonde von drei dreieckigen
Solarkollektoren eingeschlossen, die sich am Boden nach der Landung
entfalten sollen.
- Mars Pathfinder wurde am 4. Dezember 1996 gestartet und landete
erfolgreich am 4. Juli 1997 auf dem Mars.
- NEAR
- Die Near Earth Asteroid Rendezvous (NEAR, zu deutsch Rendezvous mit
erdnahen Asteroiden) Mission verspricht Antworten auf die
grundsätzlichen Fragen über die Natur erdnaher Objekte wie
Asteroiden und
Kometen.
- Nach dem Start am 17. Februar 1996 durch eine Delta 2 Rakete sollte die
Sonde im frühen Januar 1999 eine Umlaufbahn um den Asteroiden 433
Eros erreichen. Sie wird anschließend für wenigstens ein
Jahr den felsigen Körper aus einer Höhe um 24 Kilometer
beobachten. Eros ist einer der größten und meist
beobachteten Asteroiden, die die Erdbahn kreuzen. Diese Asteroiden
sind den viel zahlreicheren Asteroiden im Planetoidengürtel, die
die Sonne in einem riesigen Ring zwischen Mars und Jupiter umrunden,
nahe verwandt.
- Lunar Prospector
- Lunar Prospector, die erste NASA-Mission zum Mond nach fast 30 Jahren,
startete am 6. Januar 1998. Innerhalb eines Monats begann er, Antworten
auf die langgestellten Fragen über den Mond zu geben, über
seine Ressourcen, über Struktur und Ursprung.
Andauernde Missionen
- Voyagers 1 und 2
- Sind nach 15 Jahren im Raum immer noch funktionstüchtig und
verlassen gerade das Sonnensystem. Die beiden Voyagers werden
voraussichtlich bis in das Jahr 2015 überdauern, wenn ihre
Radioisotope Thermoelektrische Generatoren
(RTG) die Stromversorgung langsam
einstellen dürften. Ihre Flugbahnen widerlegen die Existenz von
Planeten außerhalb des Pluto. Die nächste wichtige
Entdeckung, die sie machen werden, dürfte die Lokalisierung der
Heliopause sein. Niederfrequente
Radiowellen, von denen man glaubt, daß sie an der Heliopause
entstehen, wurden von den Voyagers festgestellt.
- Beide Voyagers nutzen ihre UV-Spektrometer, um die Heliosphäre zu
vermessen und den ankommenden Interstellaren Wind zu studieren.
Spezielle Detektoren registrieren die Energiespektren der interstellaren
Kosmischen Strahlen in der äußeren Heliosphäre.
- Voyager 1 hat Pioneer 10 bereits passiert und ist nun das entfernteste
Objekt, das von Menschenhand gefertigt wurde.
- Hubble Space Telescope
- Gestartet im April 1990; verankert im Dezember 1993. HST kann Bilder und
Spektralanalysen über größere Zeiträume liefern.
Dadurch liefert es eine wichtige, zusätzliche Dimension zu den
höher auflösenden Daten der planetarischen Sonden. So haben
zum Beispiel kürzlich die HST-Daten gezeigt, daß der
Mars heute kühler und trockener ist als im
Zeitpunkt der Viking-Missionen; und die HST-Aufnahmen weisen darauf hin,
daß die atmosphärischen Erscheinungen auf
Neptun sich schnell verändern.
- Benannt nach dem Amerikanischen Astronomen
Edwin Hubble.
- Die neuesten
Aufnahmen des HST werden regelmäßig
veröffentlicht.
- Ulysses
- Erforscht heute die Polarregionen der Sonne
(ESA/NASA). Ulysses wurde vom Space Shuttle Discovery aus im Oktober
1990 gestartet. Im Februar 1992 erhielt sie zusätzlichen Schwung
durch die Anziehung des Jupiter, der sie
außerdem aus der Ebene der
Ekliptik schleuderte. Heute hat
sie die wesentlichen Aufgaben zur Erforschung der Pole der Sonne
erfüllt. Die Mission wurde dahingehend erweitert, daß auf
einer anderen Umlaufbahn auch die Pole der Sonne während des
Höhepunktes des Sonnenfleckenzyklusses untersucht werden. Sein
Aphel liegt bei 5,2 AE, und
überraschenderweise der Perihel bei ungefähr 1,5 AE -- es
stimmt, eine Sonde zur Untersuchung der Sonne, die immer weiter von
dieser entfernt ist als die Erde! Man erhofft sich davon ein besseres
Verständnis des Magnetfeldes der Sonne sowie des
Sonnenwinds.
- Wind
- Nach dem Start am 1. November 1994 wird der NASA-Satellit Wind einen
günstigen Aussichtspunkt zwischen Sonne und Erde einnehmen und
damit den Wissenschaftlern eine einmalige Gelegenheit verschaffen, den
enormen Energie- und Materiefluß von der Sonne weg - als
Sonnenwind bekannt - zu studieren.
- Das Hauptziel der Mission ist das Messen von Masse, Schwung und
Energiegehalt des Sonnenwindes, der irgendwie in die Umgebung der Erde
getragen wird. Obwohl schon vieles aus früheren Missionen über
die allgemeine Natur dieses gewaltigen Eintrags bekannt ist, ist es
vonnöten, einen großen Umfang von detaillierten Daten aus
verschiedenen strategischen Regionen um die Erde herum zu sammeln,
bevor die Wissenschaft die verschiedenen Arten verstehen kann, in denen
die Atmosphäre unseres Planeten auf die Veränderungen des
Sonnenwindes antwortet.
- Der Start markiert auch die erste interstellare Zusammenarbeit zwischen
Amerikanern und Russen. Der Konus Gammastrahlen-Spektrometer, gestellt
vom Ioffe Institut, Rußland, ist eines von zwei Instrumenten an
Bord von Wind, die eher kosmische Gammastrahlen studieren als den
Sonnenwind zu studieren helfen werden. Außerdem ist auch ein
französisches Instrument an Bord.
- Zunächst vollzieht der Satellit unter Zuhilfenahme der
Anziehungskraft des Mondes eine große achtförmige Flugbahn.
Der erdfernste Punkt wird bei 1,6 Mio. km liegen, der erdnächste
bei wenigstens 29.000 km.
- Im weiteren Verlauf der Mission nimmt die Sonde ein spezielles Halo-Orbit
stromaufwärts des Sonnenwindes in der eindeutigen Position, an der
die Sonde zwischen Erde und Sonne an gleicher Stelle verbleibt (circa
1,5 bis 1,69 Mio. km von der Erde entfernt).
- Mars Surveyor Programm
- Nach dem Start mit einer konsumptiven Delta II Rakete vom Cape Canaveral,
Florida, am 7. November 1996 trat die Sonde in eine elliptische
Umlaufbahn um den Mars. Die Sonde umrundet den Mars alle zwei Tage derart,
daß die Sonne immer in einem festen Winkel über dem Horizont steht, so
daß jedes Bild die sozusagen nachmittägliche
Sonneneinstrahlung der Oberflächenmerkmale erhält. Die Sonde
wird einen Teil der Mars Observer- Instrumente an
Bord haben und diese dahingehend verwenden, daß sie Daten
über ein volles Marsjahr, das ungefähr zwei Erdenjahren
entspricht, hinweg sammelt. Die Sonde wird anschließend
weitere drei Jahre lang als
Relaisstation für Signale verwendet, die andere U.S.-amerikanischen
und internationalen Landefahrzeugen und niedrigen Sonden erreichen
sollen.
- Cassini
- Saturnorbiter und Titan
Atmosphärensonde. Cassini ist ein gemeinsames Projekt von NASA und
ESA, entworfen zur Erkundung des Saturnsystems durch den Cassini
Saturn-Orbiter und die Huygens Titan Sonde. Cassini startete an Bord
einer Titan IV/Centaur am 15. Oktober 1997.
- Stardust
- Für den Start im Februar 1999 vorgesehen wird Stardust in die
Nähe eines Kometen fliegen und, zum ersten Male überhaupt,
Material aus der Koma eines Kometen zur Analyse durch Wissenschaftler
auf der ganzen Welt mit zur Erde bringen. Geplant ist 2004 eine Passage
am Kometen Wild-2 und die Rückkehr zur Erde für das Jahr
2006.
(Alle Missionen, die nicht anderweitig
gekennzeichnet sind, gehen von der NASA aus)
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Impressum, © Bill Arnett, übersetzt von
Michael Wapp; sorry, outdated seit 2005