Uranus Neue Monde

Verschiedene winzige Monde wurden erst kürzlich entdeckt, die meisten davon auf Bildern, die vom Boden aus gemacht wurden! Nach diesen Entdeckungen gesellt sich Uranus zu den anderen Gasplaneten, die eine Anzahl kleiner Monde mit unregelmäßigen Umlaufbahnen besitzen.


 

 

Caliban und Sycorax

Uranus XVI und XVII

Zwei neue Monde von Uranus, provisorisch als Uranus XVI (S/1997 U 1) und Uranus XVII (S/1997 U 2) bekannt, wurden entdeckt. Die Namen Caliban und Sycorax, die die Entdecker vorgeschlagen hatten, wurden von der IAU übernommen. Caliban (S/1997 U 1) umkreist Uranus in einer Entfernung von circa 7,2 Millionen Kilometer und hat einen Durchmesser von ungefähr 80 km. Sycorax (S/1997 U 2) kreist in einer Entfernung von ca. 12,2 Millionen km und hat einen Durchmesser von etwa 160 km. Diese Größenangaben beruhen auf der gemessenen Helligkeit unter Annahme einer Albedo von ungefähr 7%. Die Umlaufbahnen sind gegenläufig und stark geneigt.

Caliban ist eine Figur aus Shakespeares Drama Der Sturm; ein grausamer und verunstalteter Sklave des Magiers Prospero, und er ist Sohn der Hexe Sycorax, die den Elf Ariel wegen Ungehorsams gefangennahm. In Der Sturm befreit Prospero Ariel aus Sycoraxens Zauber und verknechtet Caliban.

Entdeckt von Brett Gladman, Phil Nicholson, Joseph Burns und JJ Kavelaars, die das 200 Zoll große Haleteleskop verwandten; die ersten Aufnahmen stammen vom 6. und 7. September 1997. Die Entdeckung von Sycorax wird Nicholson, Gladman, Burns und Kavelaars zugeschrieben.

Das Bild oben war das Entdeckungsfoto von S/1997 U 1 (Caliban); das rechte das von S/1997 U 2 (Sycorax).

Vor dieser Entdeckung war Uranus lediglich einer der Gasriesen, von dem keine „unregelmäßigen“ Monde bekannt waren, das heißt solche, deren Umlaufbahnen nicht in der Ebene von Uranus Äquator liegen.

Wie andere unregelmäßige Monde (z.B. Jupiters äußere acht Monde, Phoebe und Nereid) sind auch diese möglicherweise eingefangene Asteroiden. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß sie alle auf diesen Umlaufbahnen ursprünglich entstanden sind.

Die Zusammensetzung der beiden Monde ist, so Nicholson, „wahrscheinlich ein Mischmasch aus Felsen und Eis“. Beide sind ungewöhnlich rot, was eine geschichtliche Verbindung zum Kuipergürtel nahelegt.

Sie sind die dunkelsten Monde, die jemals von einem erdgebundenen Teleskop aufgenommen wurden.

Mehr über diese Monde

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(Bemerkung: im unten aufgeführten Material wird Caliban (S/1997 U 1) manchmal als der „schwächere“ ("fainter") der beiden, Sycorax (S/1997 U 2) als der „hellere“ ("brighter") bezeichnet).

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Unbenannt

Ein Objekt mit der Bezeichnung 1986U10 wurde 1986 durch Voyager 2 aufgenommen, aber nicht entdeckt bis 1999 Erich Karkoschka vom Lunar and Planetary Lab der University of Arizona in Tucson dies übernahm.

Seine Umlaufbahn ist mit der von Belinda nahezu identisch, etwa 75.000 km über Uranus. Sein Durchmesser beträgt etwa 40 km.

Über einige Jahre hinweg dachte man, daß dieser Mond nicht existiert, weil man ihn von bodengestützten Teleskopen aus nicht finden konnte und es keine weitere Raumsonde in der Nähe von Uranus gibt; aber 2003 wurde dieses Objekt von der neuesten Kamera des HST aufgespürt. Es ist also real!

Bei Beobachtungen des Uranus in Chile im August durch das vier Meter Cerro Tololo Interamerican Observatory Blanco Telescop hat sich ein möglicherweise neuer Mond gezeigt. Das Objekt ist wahrscheinlich 7 bis 19 Kilometer im Durchmesser groß und besitzt eine orbitale Haupthalbachse von 8,5 Million Kilometern. Matthew J. Holman (Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics) leitete das Trio der Beobachter, dem die erste Entdeckung gelang. Die Entdeckung wurde im International Astronomical Union Circular 7980 veröffentlicht.

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Trinculo

Uranus XXI

Gladman, Holman, Kavelaars, Petit u.a. haben diese Entdeckung wieder geschafft.

Viele dieser kürzlich entdeckten Monde sind tatsächlich feiner als die durch Voyager 2 entdeckten.

Prospero, Setebos und Stephano

Uranus XVIII, Uranus XIX und Uranus XX

Diese winzigen Monde wurden ebenfalls nach Protagonisten aus Der Sturm benannt. Prospero ist ein mächtiger Zauberer, der Ariel versklavte; während sie auf Ariels Schiff als Butler dienten, planten Stephano und Caliban einen Mord an Prospero; Setebos ist der Gott von Sycorax.

Zum ersten Mal fotografiert von Kavelaars, Gladman, Holman u. a. vom Canada-France-Hawaii Telescope auf dem Mauna Kea aus im Juli 1999.

Ihre Umlaufbahnen sind zur Zeit noch unsicher, aber sie sind zwischen 10 und 25 Millionen Kilometer von Uranus entfernt.

Sie besitzen wahrscheinlich Durchmesser zwischen 30 und 40 km (bei einer geschätzten Albedo von 0,07).

Mehr über diese Monde

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Unbenannt

Zwei weitere Uranusmonde wurden 2003 durch das HST von Mark Showalter und Jack Lissauer entdeckt.

Sie erhielten die vorläufigen Bezeichnungen S/2003 U 1 und S/2003 U 2.

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Unbenannt

Scott S. Sheppard und David Jewitt von der University of Hawaii entdeckten ein weiteres Paar Uranusmonde mit den Bezeichnungen S/2001U2 und S/2003U3 auf Bildern des Subaru 8,3-Meter-Teleskops auf dem Gipfel des Mount Kea in Hawaii. Weitere Beobachtungen des Hawaii-Teams erlaubten Brian Mardsen vom Minor Planet Center eine Verbindung mit unabhängigen Entdeckungen einer Gruppe herzustellen, die 2001 von einer Gruppe unter Leitung von Matt Holman und JJ Kavelaars gemacht wurden. Die Beobachtung von 2001 waren nicht genug, um das Objekt ein Satellit des Uranus war, und es konnte keine verläßliche Umlaufbahn bestimmt werden. Es ging daraufhin verloren, bis es durch das Hawaii-Team 2003 wiederentfeckt wurde.

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Impressum, © Bill Arnett, übersetzt von Michael Wapp; zuletzt ergänzt: 18. März 2007